Ju-Jutsu
Ju-Jutsu ist Sport und Selbstverteidigung für jedermann. Der Deutsche Ju-Jutsu- Verband e.V. ist der Fachverband für moderne Selbstverteidigung im Deutschen Sportbund. Heute ist Ju-Jutsu ein dienstliches Pflichtfach der Polizeien der Länder und dem Bundesgrenzschutz.
Selbstverteidigung nach den Budo-Prinzipien
Ju-Jutsu ist die moderne Selbstverteidigung für die Praxis des täglichen Lebens, optimal, leicht erlernbar und vielseitig anwendbar. Doch angefangen hat es nach der Jahrhundertwende in Europa mit dem Jiu-Jitsu, der Kunst der waffenlosen Selbstverteidigung. Die in ihm enthaltenen Elemente wurden im Judo, aber auch im Karate, Aikido usw. fortentwickelt und spezialisiert. Für eine umfassende Selbstverteidigung ist jede dieser Disziplinen jedoch nur ein Teil des Ganzen geblieben. Die Vollkommenheit liegt in der Zusammenfassung zu einem System. Aber auch die Angriffe sind raffinierter, vielfältiger, vor allem aber gefährlicher geworden. Hier galt es, diesen ein Selbstverteidigungssystem entgegenzusetzen, das leicht erlernbar und einprägsam ist und den optimalen Gebrauch der Selbstverteidigungstechniken garantiert. Im Ju-Jutsu sind die Erkenntnisse der vorgenannten Budo-Disziplinen, aber auch neue unter dem Grundsatz "aus der Praxis für die Praxis" zu einer modernen und sehr wirkungsvollen Selbstverteidigung zusammengeschlossen. Und weil Ju-Jutsu so effektiv ist, wurde es bei den Polizeien der Länder und dem Bundesgrenzschutz als dienstliches Pflichtfach eingeführt.
Geschichte:
Erst um die Jahrhundertwende wurde das Ju-Jutsu - insbesondere durch Matrosen eingeführt - auch in Europa als Jiu-Jitsu bekannt. Die Griffe und Schläge wurden im Laufe der Zeit mit Ringergriffen und Boxtechniken vermengt und als Selbstverteidigung propagiert. Es entstand sozusagen ein "europäisches Jiu-Jitsu", eine Art Verteidigung, bei der wenig vom "nachgebenden" oder "ausweichenden" Prinzip zu erkennen war. 1906 war es Erich Rahn, der in Berlin die erste Jiu-Jitsu-Schule gründete und sich damit das historische Verdienst erworben hat, die edle Kunst der japanischen Selbstverteidigung in Deutschland etabliert zu haben. Seine Schule besteht noch heute in Berlin. 1922 folgten u.a. die bekannten Altmeister Alfred Rhode in Frankfurt/Main und Otto Schmelzeisen in Wiesbaden mit Vereinsgründungen. Sie waren die deutschen Pioniere des Jiu-Jitsu und Judo.
Die Techniken aus dem japanischen Ju-Jutsu vermengten sich mit europäischen Box und Ringertechniken, so dass von dem ursprünglichen System nur wenig übrig blieb. Das JiuJitsu wurde später, angeregt durch den Kodokan, reformiert und in den früheren Namen umbenannt. Im Ju-Jutsu finden sich Techniken aus andern Budo-Disziplinen wieder.
Prinzipien und Techniken:
Ju-Jutsu ist eine Synthese aus Aikido, Judo und Karate.
Der Übende bekommt die Prinzipien des Judo, Aikido und Karate vermittelt.
Judo
Siegen durch Nachgeben: stoße, wenn du gezogen wirst und ziehe wenn du gestoßen wirst.
Hier ein Beispiel für eine Judo Technik im Ju-Jutsu aufgenommen bei einem Wettkampf. Im Ju-Jutsu finden sich außerdem eine Menge Würfe die im Judo heute kaum noch unterrichtet werden, aufgrund ihrer angeblichen Gefährlichkeit und ihres Verbotes im Wettkampf. Alle Judoka die mehr über ihren eigenen Sport erfahren möchten kommen also je nach Trainer nicht umher Ju-Jutsu zu erlernen um ihren eigenen Sport besser zu verstehen. Da oft der Sinn von Judo Techniken verloren geht wenn er nicht in der ursprünglichen Art (Selbstverteidigung) unterrichtet wird.
Aikido
Gegner in Drehbewegung hineinbringen, um ihn mittels Zentrifugalkraft aus dem Gleichgewicht zu bringen und dann zu werfen.
Karate
Stöße, Schläge und Tritte mit höchstmöglicher Beschleunigung auf eine kleine Stelle des Gegners richten, um eine große Schockwirkung zu erzielen.
Bei allen drei Kampfkünsten versucht man, die Kraft des Angreifers ins Leere laufen zu lassen. Ein Ziel im Ju-Jutsu ist, durch dauerndes Üben Reflexe zu erwerben, um auf Angriffe blitzschnell reagieren zu können.
Da Ju-Jutsu auch Techniken des Karate und Taekwondo enthält kommt man zum richtigen Erlernen der Techniken um ein Training mit Pratzen nicht herum, Ju-Jutsu vermittelt Schlag und Tritttechniken moderner und besser als Karate oder Taekwondo alleine, da es sich um eine Synthese aller Formen handelt und die Techniken nicht an altmodische und strikte Vorgaben gebunden sind.